Rock, Pop und Jazz treffen auf Chorgesang
Große Projekte bedürfen immer einer entsprechenden Vorbereitungs- und Vorlaufzeit. So hatte dieser Tage die Constantia Walldorf zu einer offenen Chorprobe eingeladen, zu der jeder und jede mit Spaß am Singen, egal ob mit oder ohne Vorkenntnissen, willkommen war. Grund dafür ist das bereits angekündigte Chor-Ereignis im Herbst.
Manager Jürgen Schiller und erster Vorsitzender Hermann Dooremans freuten sich, dass die Reihen der Chöre an diesem ersten Probeabend im neuen Jahr so gut gefüllt waren. Neben den knapp 100 Chormitgliedern waren auch neue Sängerinnen und Sänger dem Mitmach-Aufruf gefolgt. Im RNZ-Interview spricht der künstlerisch-musikalische Leiter des Chors, Armin Fink, über das geplante Ereignis.
Was plant die Constantia für den Herbst 2024?
Wir haben uns mit einem Cross-Over-Chorkonzert ein neues Ziel gesetzt, das es in dieser Art und Weise noch nicht gab.
Warum stecken sie gemeinsam mit den Constantia-Chören so viel Zeit und Aufwand in ein solches Projekt?
In Zeiten, in denen zahlreiche Chöre aufgeben, ist es durchaus ein Wagnis, Neues zu versuchen. Wir wollen mit innovativen Ideen neue Wege gehen, um die Sängerinnen und Sänger, aber auch das Publikum zu begeistern. Und nicht zuletzt, um unseren Chor zu erhalten.
Was heißt Cross-Over im Zusammenhang mit dem Chorevent?
Wir werden klassische Elemente mit Rock-, Pop- und Jazz-Stilelementen mischen und ganz neu arrangieren. Für den Chor wird das eine sehr anspruchsvolle Herausforderung.
Was unterscheidet dieses neue Projekt von ihren Rock-Classics-Konzerten?
Bei unserem neuen Chorformat legen wir den zentralen Fokus auf den Chorgesang. Die Rock-Classics-Konzerte waren ein richtiges Rundumevent mit Licht- und Spezialeffekten, worauf wir dieses Mal verzichten wollen. Wobei uns auch bei unserem neuen Konzert ein sinfonisch besetztes Orchester und eine Jazz-Band unterstützen werden.
Auf welche Höhepunkte kann sich das Publikum freuen?
Es wird mehrere Stücke geben, die es in dieser Form und diesem Arrangement noch nie gegeben hat, behaupte ich. Zum Beispiel wurde das „Halleluja“ aus Händels „Messiah“ in der Form, wie wir es jetzt vorhaben, noch nie „verjazzt“ oder „verrockt“. An zweiter Stelle möchte ich Puccinis Nessun Dorma nennen, das vom Chor gemeinsam mit dem Profisolisten Cornelius Wurth auf überraschende Weise präsentiert werden wird.
Das klingt nach gehobener klassische Chorliteratur, oder?
Einerseits ja, anderseits wäre es kein Cross-Over, wenn wir nicht auch moderne Stücke, etwa von „Queen“ oder Ravels „Bolero“, einbauen würden. Und es muss ja auch für Laiensänger stimmlich machbar sein. Bevor sich alle Sängerinnen und Sänger bei einem Jahresauftakt zusammenfanden, wurde natürlich auch geprobt. Der erste Baustein für den Cross-Over-Abend ist „Gabriella’s“ Song. Die Klangfülle des Chores beeindruckt und wurde schon bei der Probe aufgrund seiner von der klassischen Aufstellung abweichenden Anordnung der Stimmlagen unterstützt.
K.v.S. RNZ-Artikel vom 12.01.2024